Denken Sie darüber nach, die Elektroinstallation selbst zu machen?
Für viele handwerklich begabte Menschen ist es eine Selbstverständlichkeit, anfallende Arbeiten im eigenen Haus zu erledigen. Das ist auf den ersten Blick eine hervorragende Möglichkeit, Kosten zu senken. Aber es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle anfallenden Aufgaben selbst durchgeführt werden dürfen, insbesondere bei Arbeiten an der Elektroinstallation. Diese Art von Arbeit fällt unter den Begriff der "gefahrengeneigten Handwerke". Nach der Handwerksordnung (HwO) dürfen solche Arbeiten nur von Firmen durchgeführt werden, die gemäß §1 Abs. 1 der HwO in die Handwerksrolle eingetragen sind. In Bezug auf Elektroinstallationen bedeutet dies, dass diese Arbeiten nur von qualifizierten Elektrofachbetrieben ausgeführt werden dürfen.
Welche Elektroarbeiten darf man selbst machen?
Es gibt einige Aspekte der Elektroinstallation, die von einem Heimwerker oder Hobbyhandwerker selbstständig ausgeführt werden dürfen. Diese können wie folgt zusammengefasst werden:
- Entwurf und Planung der Installation
- Bohrungen für Unterputzdosen oder durch Wände und Decken
- Schlitze für Leitungen und Rohre erstellen
- Einbau von Unterputzdosen
- Verlegung von Rohren und Kabeln
- Führung von Kabeln und Drähten durch Leerrohre
- Anschluss von Geräten mit Stecker
- Austausch der Abdeckungen von Schalter und Steckdosen
- Verlegen und Verbinden von HiFi-Komponenten
- Installation von Kameras und Videoanlagen
Das sollten Sie dem Fachmann überlassen
- Verbindung von Schaltungen
- Anschluss von Schaltern und Steckdosen
- Anschluss von Lampen
- Herd- oder Backofenanschluss
- Anschluss von Balkonkraftwerken
- Montage und Einbau von Unterverteilern und Zählerschränken
- Verbindung von Verteilern
- Konzeption der Elektroinstallation
- Die korrekte Materialauswahl
- Inbetriebnahme
-
Endabnahme
Elektroinstallation selber machen - rechtliche Bedingungen
🔧 Ist Elektrik selber machen gesetzlich verboten?
Die oben aufgeführten Aufgaben sind relativ einfach und machen ungefähr die Hälfte bis etwas mehr der gesamten Elektroinstallationsarbeit aus. Eine wesentliche Bedingung ist jedoch, dass diese Arbeiten stets unter der Aufsicht einer qualifizierten Fachkraft durchgeführt und ständig überwacht werden müssen. Es ist außerdem von entscheidender Bedeutung, dass diese Aufgaben immer in einem Zustand ohne Strom und Spannung ausgeführt werden.
Andere Arbeiten im Zusammenhang mit der Elektroinstallation dürfen von nicht professionell ausgebildeten Personen nicht durchgeführt werden. Dies basiert auf §13 Abs. 2 Satz 4 der "Niederspannungsverordnung" (NAV), die besagt: "Nur der Netzbetreiber oder ein im Installateurverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragenes Unternehmen darf diese Arbeiten durchführen." Die "Prinzipien der Zusammenarbeit zwischen Netzbetreibern und dem Elektrotechnik-Handwerk bei Arbeiten an elektrischen Anlagen gemäß der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV)" des ZVEH und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) in ihrer aktuellen Version sind noch klarer. Sie besagen, dass "mit der ordnungsgemäßen Errichtung, Erweiterung, Änderung und Instandhaltung von elektrischen Anlagen hinter der Sicherung des Hausanschlusses" (Punkt 1.1), "nur der Netzbetreiber oder ein im Installateurverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragenes Unternehmen diese Arbeiten durchführen darf" (Punkt 1.2).
🔧 Elektrik selbst verlegen: Wer ist für Elektroarbeiten verantwortlich?
Der Grund für diese Regelung ist, dass der Netzbetreiber - also der regionale Stromlieferant - bis zur Hausanschlusssicherung die Verantwortung für eine korrekte und sichere Elektroinstallation trägt. Alles, was hinter der Hausanschlusssicherung liegt, liegt in der Verantwortung des Hauseigentümers oder Wohnungsinhabers. Gemäß §13 Abs. 1 der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) ist der Anschlussnehmer gegenüber dem Netzbetreiber für den ordnungsgemäßen Aufbau, Erweiterung, Modifikation und Wartung der elektrischen Anlage hinter der Hausanschlusssicherung verantwortlich.
🔧 Einfache elektrische Arbeiten sind gestattet
Es ist nicht alles verboten! Der Paragraph 13, Abs. 2 der NAV lässt "Instandhaltungsarbeiten" nach der Messeinrichtung zu. Der ZVEH rät dazu, nur Arbeiten zu verrichten, die keine Gefahr darstellen. Solche Aufgaben können sicher ausgeführt werden, ohne dass man in Berührung mit Elektrizität kommt. Hierzu zählt auch der eigenständige Austausch von Leuchtmitteln. Denken Sie jedoch daran, zuvor den Stromkreis in dem betreffenden Raum zu unterbrechen. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie mit einem passenden Messgerät an der Leuchte prüfen, ob wirklich kein Strom mehr fließt. Erst danach ist es sicher, die Glühlampe, die Leuchte oder die Leuchtstoffröhre zu wechseln. Wenn eine Sicherung ausgelöst hat, dürfen Sie diese natürlich auch wieder einschalten. Sollte die Sicherung jedoch erneut auslösen, liegt der Fehler noch vor. Ab diesem Punkt ist es notwendig, dass ein Elektroprofi den Stromkreis überprüft und das Problem fachgerecht behebt. Selbstverständlich ist es dem Heimwerker erlaubt, seine Leuchte aufzuhängen, abzunehmen oder umzuplatzieren. Allerdings darf er diese streng genommen und rechtlich gesehen nicht anschließen oder abklemmen! Gleiches gilt für das Austauschen einer kaputten Steckdose oder eines defekten Lichtschalters oder das Anschließen eines Dimmers.
Elektroinstallationen selber machen: Versicherer mahnen zur Vorsicht
Versicherungsfirmen mahnen eindringlich an, bei der Elektroinstallation nicht über die bereits genannten Arbeiten hinauszugehen. Versicherungen weisen zum Beispiel darauf hin, dass "im Falle eines Schadens durch Arbeiten an der elektrischen Anlage, die von Laien durchgeführt wurden, der Versicherungsschutz in der Regel erlischt." Wenn durch eine fehlerhafte Installation ein Schaden entsteht, etwa durch Überlastung ein Wohnungsbrand ausbricht oder eine Person einen elektrischen Schlag erleidet, haftet man persönlich. Wenn durch solche Vorfälle gar ein Menschenleben in Gefahr ist, kann das schwerwiegende Folgen haben! Amateure sollten keine Arbeiten an dem Stromnetz und der Steckdose durchführen. Aufgaben wie das Verlegen von Stromkabeln, den Austausch von Sicherungshalterungen oder das Installieren von Schaltern und Steckdosen, sollten aus Sicherheitsgründen immer dem Fachmann überlassen werden. Eine falsch installierte elektrische Anlage kann zu Überspannung, Kurzschluss, Kabelbrand oder elektrischem Schlag führen. Aufgrund der möglichen erheblichen Sachschäden und der Lebensgefahr für Personen sollten Installationen innerhalb des Stromnetzes ausschließlich von beim Stromversorger registrierten Elektrikern durchgeführt werden.
Darum sollten Sie bei der Elektroinstallation nicht sparen
In der Vergangenheit und oft auch noch heute wird beim Budget für die Elektroinstallation gespart. Priorität haben eher ein hochwertiges Bad, eine teure Küche oder hochwertige Fußböden. Demzufolge bleibt für die Elektroinstallation oft wenig übrig. Dennoch erkennen immer mehr Bauherren den Nutzen einer modernen und komfortablen Elektroinstallation. Unsere dynamische Zeit erfordert durch zahlreiche Innovationen, die unser Leben komfortabler gestalten, Energieeffizienz fördern und ein hohes Sicherheitsniveau in Wohngebäuden gewährleisten, ein Update in Sachen Elektroinstallation. Hierbei spielt diese eine Hauptrolle. Die Liste reicht von Netzwerkverkabelungen und Anschlüssen für die Surround-Anlage über elektrische Rollläden und Videokameras rund ums Haus bis hin zu Smart-Home-Anwendungen, die beim Energiesparen helfen und eine effiziente Beleuchtung ermöglichen. Damit dies alles sicher und zuverlässig funktioniert, muss die Basis, also die Elektroinstallation, stimmen.